heute endlich konnt ich mal was machen, wovon ich lange geträumt hab, worauf ich mich schon lange gefreut hatte, wozu ich nie gelegenheit gehabt hatte, wovor ich auch ein bißchen bammel vor ner beschwerde habe,aber ich hoffe, daß meine tasche um sechs uhr abends so schnell nicht mehr zu lesen war.
grindelallee. zwei spuren stadteinwärts. zwei busspuren, die mit durchgezogenen linien vom rest getrennt sind in der mitte. zwei spuren und ein auf der fahrbahn markierter radweg stadtauswärts mit parkenden autos rechts daneben auf der anderen seite.
auf jenem fahrbahnradweg radel ich grad entlang, als vor mir einer einschert zum einparken, der mich nicht gesehn hat, das roch ich aber schon und bin links um ihn herum. kein problem, kennt man ja. will ich vor ihrm wieder auf den radweg scheren, schießt ein anderer, ein ausparker, aus seiner lücke. ich denke so, gut, der sieht mich gleich, hat grad mal nicht gekuckt, setzte zum ausweichen an, will bei seiner fahrtaufnahme links an ihm vorbeischlenkern, so wie mit dem andern.
nanu, der schert aber sehr steil aus. quer? mit dem fixie geht mein puls etwas hoch, das manöver hatte ich anders vermutet. schere neben ihm ein und rolle die letzten gekonterten meter neben ihm her, als er über die erste durchgezogene hinübergezogen quer in der mitte dre der beiden busspren steht. ich stehe so günstig, daß ich seine fahrertür öffne und ihn frage, ob ich helfen könne, er habe mich gerade auf dem radweh schon nicht gesehen und geschnitten, auf der straße mich immernoch nicht gesehen und weitergefahren, so daß ich ihm gerade ganz katastrophal habe ausweichen müssen. pafft er mich an "soso, ja klar, du mußtest mir ausweichen , genau, erzähl mir doch nix". ich weiß ganz baff gar nicht, was ich darauf antworten soll. er schließt nach einer ratlosen sekunde beidseitigen schweigens genervt die tür. ich öffne seine hintere tür und frage, ob ich ihm irgendwelche fragen bezüglich verkehrsregeln beantworten dürfe. er schweigt und schaut starr in fahrtrichtung (=von mir weg). hier der teil, den ich schon immer mal machen wollte: ich wünsche ihm eine gute fahrt und fahre weg.
weg von seiner offenen hintertür, während er auf der zwar recht hellbeleuchteten straße aber immerhin mittig über zwei busspuren steht (es kam grad kein bus, weiß nicht, ob ich froh bin oder das schade finde). fahre weg, hinter ihm, so daß hoffnung besteht, daß er die kurierbude auf meiner tasche nicht hat lesen können, bis ich außer licht- und sichtweite war. bin ohne umzukucken weitergefahren, die busspur entlang, um mich irgendwann wiedre in den verkehr einzufädeln.
am liebsten wäre mir die rechte hintertür gewesen, dann muß er nicht nur kurz aussteigen, sondern auch noch ums ganze auto herumlaufen, um sie wieder zu schließen. aber ich stand grad auf der falschen (fahrer-)seite. menno
