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 Betreff des Beitrags: Mahlzeit!
BeitragVerfasst: Fr 12. Jan 2007, 01:40 
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Einen wunderschönen guten Morgen...

nachdem ich hier mit Interesse schon einige Zeit mitlese hab' ich mich dann doch mal angemeldet. Ich bin kein beruflicher Radkurier, allenfalls "in eigener Sache". So schleppe ich meinen eigenen Krempel alle paar Tage kreuz und quer in durch die benachbarte Provinzminigroßstadt (Unterlagen Steuerberater, Krempel zu Kunden usw.) und bin ansonsten auch gern und viel mit dem Rad unterwegs.

Über das Forum hier bin ich übrigens im Rahmen einer Recherche zum Thema "Kuriertasche" (für Eigenbedarf s. o.) gestolpert.

Viele Grüße aus einer radkurierlosen Stadt...


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BeitragVerfasst: Fr 12. Jan 2007, 01:54 
Willkommen im Forum und viel Freude damit!

Jo, Kuriertaschendiskussionen hatten wir schon ein paar.

In welcher Stadt wohnst Du denn, daß ihr keine Kuriere habt?


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BeitragVerfasst: Fr 12. Jan 2007, 02:28 
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Kokosadun hat geschrieben:
In welcher Stadt wohnst Du denn, daß ihr keine Kuriere habt?


In einer Kleinstadt bei Paderborn.

Dabei soll es in Paderborn wohl irgendwann schon mal einen Versuch gegeben haben, einen Radkurierdienst aufzuziehen. Aber irgendwie scheint das offenbar nicht funktioniert zu haben.

Potenzial wäre theoretisch sogar dafür da und ich habe durchaus schon mal überlegt, ob man sowas als "Parallelprojekt" irgendwie auf die Beine stellen könnte. Weniger für mich als Einnahmequelle (ich habe auch so schon genug zu tun) als vielmehr deswegen, weil ich die Einrichtung "Fahrradkurier" einfach wirtschaftlich, in punkto Arbeitsplätze und auch ökologisch sinnvoll finde. Und Paderborn ist auch so eine von den Städten, wo man im Kernstadtbereich als trainierter Radfahrer mindestens so schnell wie ein Autofahrer ist.

Aber vermutlich ist es im Raum Paderborn für einen Kurierdienst wirklich nicht ganz einfach, weil es am Ort nicht so viel kurierintensives Gewerbe gibt wie z. B. in Städten wie Frankfurt.

Anyway: für Diskussionen, wie man ein kurierloses Südostwestfalen mit diesem Dienstleistungszweig beglücken kann, bin ich auf jeden Fall zu motivieren.


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BeitragVerfasst: Sa 13. Jan 2007, 06:31 
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Wenn bei euch ein Markt für Kuriere vorhanden ist, solltest Du mal überprüfen, in wieweit die potentiellen Kunden für den Fahrradkurier sensibilisiert werden können.

Nach vielen Jahren im Geschäft - weiß ich - daß viel zu viel Bike-fähige Aufträge per PKW erledigt werden.

Bei entsprechender Überzeugungsarbeit - sprich - persönliches Vorsprechen (sehr wichtig) kann dein Vorhaben durchaus erfolgreich sein.

Viel Erfolg


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BeitragVerfasst: So 14. Jan 2007, 05:22 
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@delle:

Naja, ich evaluiere derzeit halt. Im Prinzip habe ich hier mit meinem EDV-Krempel eigentlich gut zu tun. Aber es würde mich halt reizen, parallel noch was "ganz anderes" hochzuziehen. Das hat ein wenig damit zu tun, daß mein aktuelles Dasein als Software-Mensch mich zwar finanziert, aber als alleiniger Lebensinhalt nicht unbedingt glücklich macht.

Und so versuche ich halt gerade auszuloten, in wieweit man hier vielleicht doch mal eine kleine Kurierzentrale aufbauen könnte. Also planen, Kunden akquirieren, anschubfinanzieren usw. Von heute auf morgen wird da sicherlich nicht sofort etwas passieren, aber "gut Ding will Weile haben", wie es so schön heißt. Bei einer Unternehmung, die sich erst mit einem Nettojahresumsatz von ca. 80 Tsd. Euro zu rentieren anfängt, bringt es nichts, irgendwelche Schnellschüsse zu starten. Da scheint planvolles Vorgehen sinnvoller zu sein.

Es gibt im Kuriergewerbe halt diese bescheuerte Situation, daß es eigentlich nur zwei funktionierende Szenarien gibt: einmal die "Ein-Mann-Unternehmung", die mit niedrigen Auftragszahlen und Umsätzen klarkommt, aber nicht langzeitstabil und störanfällig (Krankheit, Auftragspeaks...) ist. Und auf der anderen Seite halt das Modell "Zentrale", was sich gegenüber Kunden deutlich besser verkaufen läßt, dummerweise aber mit einem respektablen Kostenblock daherkommt.

So wie ich die hiesige Unternehmenslandschaft einschätze würde man mit der "kleinen Lösung" eh nicht auf einen grünen Zweig kommen können. Dazu sind Ostwestfalen zu konservativ. Die brauchen das Gefühl, mit einem "echten Unternehmen" zu tun zu haben. Dann aber könnte es funktionieren.

Und so werde ich halt parallel zu meinen sonstigen Aktivitäten schauen, das Thema allmählich ein wenig voranzutreiben. Vielleicht wird was draus, vielleicht gebe ich es auch irgendwann als Hirngespinst wieder auf, weil es doch unrealistisch erscheint. Ich weiß es noch nicht.


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BeitragVerfasst: So 14. Jan 2007, 13:38 
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Registriert: So 18. Mär 2012, 23:48
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dan hat geschrieben:
Im Prinzip habe ich hier mit meinem EDV-Krempel eigentlich gut zu tun. Aber es würde mich halt reizen, parallel noch was "ganz anderes" hochzuziehen. Das hat ein wenig damit zu tun, daß mein aktuelles Dasein als Software-Mensch mich zwar finanziert, aber als alleiniger Lebensinhalt nicht unbedingt glücklich macht.

Hmm... Kommt mir irgendwie alles bekannt vor. Ich kenne da jemand...
dan hat geschrieben:
Es gibt im Kuriergewerbe halt diese bescheuerte Situation, daß es eigentlich nur zwei funktionierende Szenarien gibt: einmal die "Ein-Mann-Unternehmung", die mit niedrigen Auftragszahlen und Umsätzen klarkommt, aber nicht langzeitstabil und störanfällig (Krankheit, Auftragspeaks...) ist. Und auf der anderen Seite halt das Modell "Zentrale", was sich gegenüber Kunden deutlich besser verkaufen läßt, dummerweise aber mit einem respektablen Kostenblock daherkommt.

Eine gewisse Anzahl von Festtouren (Postfachleerungen, regelmäßige Behördenbotengänge usw.) sind in dem kleineren Rahmen unbedingt notwendig, um die Fixkosten aufzufangen. Bei entsprechender Erfahrung und Planung, können die Auftragspeaks auch gut bewältigt werden.
dan hat geschrieben:
So wie ich die hiesige Unternehmenslandschaft einschätze würde man mit der "kleinen Lösung" eh nicht auf einen grünen Zweig kommen können. Dazu sind Ostwestfalen zu konservativ. Die brauchen das Gefühl, mit einem "echten Unternehmen" zu tun zu haben. Dann aber könnte es funktionieren.

Das ist zwar leider wahr (nicht nur in Ostwestfalen), allerdings habe ich in den vielen Jahren einige "große" Zentralen erlebt, die es entweder garnicht mehr gibt - oder nur noch eine kleine Rolle spielen. Es kommt immer wieder vor, dass unzufriedene Fahrer oder Mitarbeiter sich zusammen tun und etwas neues gründen. Da die Fahrer den direkten Kundenkontakt pflegen, ist es leicht, die Kunden abzuwerben.
dan hat geschrieben:
Und so werde ich halt parallel zu meinen sonstigen Aktivitäten schauen, das Thema allmählich ein wenig voranzutreiben. Vielleicht wird was draus, vielleicht gebe ich es auch irgendwann als Hirngespinst wieder auf, weil es doch unrealistisch erscheint. Ich weiß es noch nicht.

Ein solches Unternehmen sollte schon gut vorbereitet sein. Du hast schon einiges gut recherchiert. Respekt.

Wie bereits erwähnt - ich kenne jemand...
Dieser Bekannte, nennen wir ihn einfach mal "Ger", spiegelt sich in deinen Schilderungen ziemlich genau.

"Ger" hat zwar theoretisch alles gut vorbereitet, aber leider keine Ahnung von der Praxis als Biker. Deine Situation als EDV-Fuzzie kann ich gut nachvollziehen. Habe ich selbst durchgemacht.
Die Gründung eines Fahrradkurierunternehmens (sprich Zentrale) ist nicht eine Sache, die man so nebenbei macht.

"Ger" hatte auch die Idee - eine Anzeige für 5.000 € in der Zeitung zu schalten.

Das bringt nichts!

Da wir nebenbei einen GLS-Paketshop betreiben - und GLS in den letzten 2 Wochen 6 mal eine Anzeige bundesweit in der BILD-Zeitung (verbunden mit einem Gewinnspiel (25.000 €)) auf Seite 1, oben rechts geschaltet hat - aber daraus null Resonanz hervor ging, wäre das rausgeschmissenes Geld.

Das einzige, was zählt, ist halt die persönliche Aquise. Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen.

Ich habe auch tausende von Flyern verteilt, die Resonanz - sehr gering. Aber wie gesagt - persönliches Vorsprechen - ergab eine Erfolgsquote von ca. 30% - gekoppelt mit der Bekanntheit beim Kunden.

Schönen Sonntag noch,
Delle


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BeitragVerfasst: So 14. Jan 2007, 19:24 
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Find ich gut was du da überlegst :-)

(Zu schätzen wissen was man hat heißt ja nicht dass man für immer auf der Stelle stehen bleiben muss..)

Und je mehr Fahrten mit dem Fahrrad weggehen (und je flächendeckender es diese Möglichkeit gibt), desto besser.
Gerade in den nächsten Jahren, wo Kilmaschutz hoffentlich endlich etwas ernster genommen wird und alte "Dreckschleudern" von Autos früher oder später nicht mehr in die Innenstädte dürfen (wenn es denn mal so weit kommt), werden Fahrradkurierdienste, so hoffe ich jedenfalls, noch mal an Bedeutung und Beliebtheit gewinnen..

Auf jeden Fall: Überlegen kostet ja nichts, es ist auf jeden Fall eine gute Sache... und falls es dir, wann auch immer, mal ernst damit werden sollte, drücke ich dir auf jeden Fall die Daumen ;) :)

Ich würde übrigens auch in meinem Heimatstädtchen (immerhin Kreisstadt, 20t Einwohner) gerne die ganzen Apothekenheimlieferautos ersetzen - und was sonst noch so anfällt.. (Für alte Leute einkaufen fahren würd ich evtl. auch mal machen.. nur "Business" gibt es hier halt doch weniger als in einer Großstadt ;))

Naja, wer weiß ob irgendwann mal was draus wird.. als ich vor einem Jahr oder so mal bei den Apotheken rumgefragt habe ob sie einen Radfahrer brauchen könnten (dachte erst an Minijob), war die Resonanz jedenfalls nicht gerade berauschend.... immerhin: Ein netter Apotheker hat sich eine Weile mit mir unterhalten, fand die Idee auch nicht schlecht und ich durfte sogar mal für den erkrankten Automenschen einspringen.. viel langsamer war ich scheinbar nicht, obwohl das z.T. in die Nachbarorte ging und ich die Adressen erst noch suchen musste. Hat aber Spaß gemacht :)
Nur leider - eben wegen der vorhandenen Lösung mit Auto - kein weiterer Bedarf.
Eine weitere Apotheke hatte zusätzlich zu einem(?) Auto Radler in Gebrauch, das fand ich damals schon sehr beeindruckend ;)
Allerdings war die Warteliste da übervoll, wenn wäre es ein oder höchstens zwei einzelne Tage in der Woche gewesen (haben scheinbar für jeden Tag andere Leute gehabt), und naja, inzwischen finde ich eine Anstellung auf Aushilfsbasis ohnehin nicht mehr sehr attraktiv.
Auch wenn die beiden Fälle jetzt gar nicht so schlecht klingen: In den anderen Apotheken klang das so: "Rad? Nix wie raus hier!" (Als ob das nicht zuverlässig und ernst zu nehmen wäre)
Bestenfalls noch: "Hast du einen Führerschein? - Da hätten wir evtl. noch Bedarf..." - grrrrr :roll: ;)

Aber wo ich das so schreibe, vielleicht lohnt es sich bei der ersten Apotheke noch mal nachzufragen, wenn deren Fahrer mal nicht mehr will... und mit etwas Hartnäckigkeit und Präsenz vielleicht auch bei anderen... aber allein davon leben ist wohl nicht. Aber gut fände ich das, die ganzen Apotheken auf Radbetrieb umzustellen ;)
Und wenn sich da mehrer, vielleicht noch ein paar in den Nachbarorten, von überzeugen ließen und ich jeden Tag das gesamte Volumen von ein paar Apotheken hätte, käme vielleicht schon ein bisschen was zusammen.. :)

Naja.. aber sind jetzt erst mal auch nur ein paar Überlegungen ;)
(Von irgendwas müsste ich halt in der Anfangszeit auch irgendwie leben können, noch lange bei Eltern bleiben will ich nicht. Vielleicht vormittags normal in Frankfurt fahren, und wenn die Apotheken nachmittags ein paar Bestellungen zusammenhaben bin ich wieder da? ;) - Kein Plan, aber toll wäre es schon, sowas aufzubauen. Eltern würden auch blöd aus der Wäsche gucken :super )


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BeitragVerfasst: So 14. Jan 2007, 19:29 
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(P.S.: Für Apotheken, die für Fahrten nicht eh vorhandenes Personal rundum schicken, wäre das, enstrpechende Tarife vorausgesetzt, mit einem Selbstständigen doch eigentlich auch wesentlich interessanter denke ich... oder?)


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BeitragVerfasst: So 14. Jan 2007, 20:55 
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Hirni hat geschrieben:
Und je mehr Fahrten mit dem Fahrrad weggehen (und je flächendeckender es diese Möglichkeit gibt), desto besser.

Genau darum kämpfe ich schon seit vielen Jahren - es ist nicht einfach - und viele begreifen das einfach nicht (oder wollen es einfach nicht begreifen).
Hirni hat geschrieben:
Gerade in den nächsten Jahren, wo Kilmaschutz hoffentlich endlich etwas ernster genommen wird und alte "Dreckschleudern" von Autos früher oder später nicht mehr in die Innenstädte dürfen (wenn es denn mal so weit kommt), werden Fahrradkurierdienste, so hoffe ich jedenfalls, noch mal an Bedeutung und Beliebtheit gewinnen..

Das ist mein Traum... Kunden, die wirklich nachdenken, sind eher selten.


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BeitragVerfasst: So 14. Jan 2007, 23:58 
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Ja delle, ich hab auch den Eindruck es geht viel mit PKW und Roller weg (aus "pragmatischen Gründen"), was eigentlich auch prima mit dem Rad ginge.. :?

Da gibts auf jeden Fall noch viel zu verbessern, und mir ist eben der geschriebene Text "abhanden" gekommen weshalb das nur die Kurzfassung von dem ist was ich eigentlich schreiben wollte. (Son Mist :roll: )


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BeitragVerfasst: Mo 15. Jan 2007, 00:17 
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Muß jetzt ein wenig schlafen...
Gute Nacht Hirni.

Delle


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BeitragVerfasst: Mi 17. Jan 2007, 01:15 
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delle hat geschrieben:
Kunden, die wirklich nachdenken, sind eher selten.


Den Satz nehme ich mal als Aufhänger.

Ok, es mag vielleicht etwas philosophisch klingen, aber es ist ja auch bequemer *nicht* zu denken. Denn wer statt zu denken einfach das weiter macht, was er kennt und eh schon lange gemacht hat, der geht keine Risiken ein und braucht sich selbst nicht einer geänderten Situation anzupassen. Das Thema "nicht denken" spielt auch in vielen anderen Bereichen eine Rolle - sowohl im Wirtschaftsleben wie auch im Bereich der Politik (warum kommen keine Reformen auf den Weg, die ihren Namen verdienen?) usw.

Zu den anderen Themen:

Akquise: Daß "anonyme" Zeitungsannouncen in diesem Bereich kaum etwas bringen ist klar. Da ist die pure Präsenz im Straßenverkehr (mit Werbeaufdruck auf der Tasche) ja schon "publikumswirksamer". Als erfolgversprechendsten Weg sehe ich noch, vorhandene Unternehmerkontakte als Basis zu nehmen und darüber "Netzwerkeffekte" zu nutzen. Und damit sollte bzw. muß es möglich sein, überhaupt erstmal für ein gewisses Mindestmaß an Fahrten zu sorgen. Dann wiederum kann man den Leerlauf nutzen, um Infos zu streuen und Gesprächstermine anzuberaumen.

Nur: mit der *konkreten* Akquise kann man eigentlich erst beginnen wenn ohnehin fest steht, daß man zumindest für eine Mindestlaufzeit ein "Experiment" starten will. Ich stehe hier mit meinen Überlegungen noch einen Schritt davor.

Dazu nochmal zur Verdeutlichung: es ist nicht so, daß ich jetzt *für mich* einen Fahrerjob basteln möchte. Wenn ich das tun wollte würde ich vermutlich genau so vorgehen wie Du es beschreibst: erstmal fahren und jede freie Minute nutzen, um Akquisegespräche zu führen. Und dann erstmal drei oder sechs Monate lang probieren, ob sich damit zumindest eine hinreichende Auftragsquote bzw. -quotensteigerung erzielen läßt, damit das ganze (perspektivisch) tragfähig wird.

Nun bin ich aber wie gesagt eigentlich beruflich schon eingespannt und möchte mich insbesondere selbst nicht 100 % fest verplanen. So sieht hier die Denkrichtung eher etwas anders aus: eine gewisse Menge an *potenziellen* Auftraggebern ermitteln, für eine feste Grundlast sorgen, in eine besetzte Zentrale investieren (= einen Arbeitsplatz schaffen, d. h. Gehalt investiv für einige Monate vorfinanzieren), ein paar Fahrer vorfinanzieren, in der Anfangszeit selbst einige Schichten fahren und parallel Akquise betreiben. Mit diesem Weg reduziere ich den Arbeitsaufwand und erhöhe das finanzielle Risiko. Und dieses finanzielle Risiko kann ich beziffern. Und ich werde halt so lange Analyse, Evaluierung, Vorbereitung treiben bis das Ergebnis ist, daß dieses Finanzrisiko entweder unter einen kritischen Betrag von x Tsd. Euro gedrückt werden kann (das wäre das Startkriterium) oder sich eben herausstellt, daß es nicht hinhauen kann. Das wäre das "no go"-Szenario.

Was die Abwerbethematik angeht bin ich nicht so pessimistisch. Man kann sogar in einer aktuell radkurierlosen Region den zynischen Standpunkt vertreten, daß jegliche Konkurrenz indirekte Werbung darstellt. Vielleicht gehen einem mal ein paar Kunden flöten. Gleichzeitig steigt aber die Präsenz von Radkuriere auf den Straßen, zwei Radkurierdienste sorgen für mehr Gesprächsstoff als einer es tut (einen ignoriert man im Zweifel als "Spinner", bei zweien ist das plötzlich Gesprächsstoff für Kaffeeplauschrunden in der Frühstückspause in Unternehmen) usw. Insofern habe ich vor der Abwerbethematik überhaupt keine Angst. Und bis zu einem gewissen Grad kann man sich sogar durch geeignete Vertrags-/Tarifmodelle absichern. Sei es dadurch, daß Kurierfahrer auf Minijob statt als Unternehmer fahren. Sei es daß man den Kunden/Auftraggebern attraktive Rabattstaffeln einräumt.

Dann noch zu Hirni und den Apotheken: das ist IMHO eine sehr spezielle Klientel. Das Problem ist, daß der Umgang mit Medikamenten eine ganz spezielle Vertrauenszone ist und man da als "Newcomer" schlechter reinkommen dürfte als in manch anderen Bereich. Instinktiv würde ich um alles, wo irgendwo dieses altmodische "A" prangt, erstmal einen weiten Bogen bei der Akquise machen.

Soweit mal wieder für den Moment...


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BeitragVerfasst: Mi 17. Jan 2007, 08:58 
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Beiträge: 2685
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Da die Lohnnebenkosten bei Minijoblern immer weiter ansteigen (sogar die Gefahrenklasse in der BG ist angehoben worden), gehen wir wieder zu dem Modell mit den Unternehmern über.
Zitat:
Man kann...den zynischen Standpunkt vertreten, daß jegliche Konkurrenz indirekte Werbung darstellt. Vielleicht gehen einem mal ein paar Kunden flöten. Gleichzeitig steigt aber die Präsenz von Radkuriere auf den Straßen...
Genau das, ist was ich seit längerem versuche unserem Mitbewerber zu verdeutlichen. Mit diesen gedanken im Hintergrund, habe ich auch an einer gemeinsamen Werbeaktion gedacht.


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