Wie man unverhofft auf seine Kilometer kommt:Letzte Woche bekam ich einen Eilauftrag (45 statt 90 min wie beim regulären Auftrag) aus der Innenstadt zur S-Bahn-Verwaltung in der Oststadt, unter 1 km anfahrt und ca. 4 km zu fahren: easy.
Abgeholt beim Auftraggeber 5 min nach Anruf, angekommen beim Empfänger 20 min nach Anruf.
Die Empfangsdame kann mit dem Empfängernamen zwar nichts anfangen, aber der Kunde hat ja ne Handynummer auf Sendung und Beleg notiert. Fräulein X ruft also Herrn Y an, daß er zum Empfang kommen soll und bietet mir einen Sitzplatz an. Hui, toll, ich mache es mir bequem und erwarte Herrn Y in wenigen Augenblicken, womit der Auftrag 25 min nach Anruf beim Empfänger angekommen wäre - yeah!
Statt Herrn Y kommt allerdings nach 5 min Fräulein X zu mir und meint, Herr Y würde gar nicht am Bürostandort arbeiten sondern im Betriebshof West - im Rheinhafen, am völlig anderen Ende der Stadt...
Äääähhh... Rücksprache mit Dispatcher ergibt, daß der Auftraggeber klipp und klar die falsche Adresse per Telefon genannt und auf die Sendung geschrieben hat - Schlauköpfe!
Eilauftrag hin oder her, erst muß ich noch zwei Abgaben im Osten machen und darf anschließend so schnell wie möglich quer durch die Stadt gondeln.
Riesiger Umweg, auf dem weitläufigen Gelände erst noch jemanden finden der Ahnung hat, danach frei in der Walachei sein, den eigentlichen Zeitrahmen mehr als gesprengt - aber alles das Problem des Auftraggebers. Wartezeit bezahlt bekommen, volle Strecke bezahlt bekommen, Eilzuschlag bezahlt bekommen und bei herrlichem Sommerwetter ne hübsche Route durch Park und Wald nehmen können.
Diese Woche dann folgende Variante:In unserer Zentrale werden zur Zeit die Wände abgeschliffen, der dabei entstehende Staub ist der Tod für alle Elektronik und heute Morgen hat das Kundentelefon sein Schicksal ereilt: es pfeift, quietscht, knackt und rauscht in der Leitung. Dank Sommerloch bemerken es nur wenige Kunden bis am Mittag das Ersatzgerät da ist.
Ich bin mal wieder geschickt in der Innenstadt positioniert und bekomme einen Auftrag in die Südwetsstadt, kurze Strecke von 2 km, das bauen wir schnell ein und erledigen dann die übrigen Fahrten.
Falsch gedacht!
Beim Auftraggeber angekommen stellt sich heraus: statt in die nahegelegene
Hohenzollernstraße soll mich meine Reise in die
Liebenzeller Straße führen, das Telefon scheint seine besten Zeiten hinter sich zu haben. Die auf der Sendung notierte Postleitzahl verheißt nichts gutes: es geht ins schöne Grünwettersbach, eines der Bergdörfer, die zum Stadtkreis noch gehören und auch von uns bedient werden.
Naja, was soll's, ist eh nix los und
die Strecke wird bezahlt. Den Kram im Osten ausgefahren und dann die hübschen Schleichwege genommen, 200 Höhenmeter eingebaut und wieder hinuntergedüst, die Trinkflasche an einer Waldquelle gefüllt, über Felder und durch den Wald zurück zur Zentrale gebummelt und das dort lauernde Sommerloch mit Grillfleisch und Bier gefüllt

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